Direkt zum Inhalt

Symptomverlauf & Dauer von Corona bei Delta und Omikron

Wer erkrankt leicht, wer schwer und was sind die Langzeitfolgen?

COVID-19 kommt in vielen Formen

COVID-19 ist nicht vergleichbar mit anderen Erkrankungen. Zwei Personen, die sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infizieren, haben häufig sehr unterschiedliche Verläufe. Während der eine womöglich bereits wieder genesen ist, bevor er seine Infektion überhaupt realisiert hat, erkrankt ein anderer schwer. „Symptomlos” trifft auf „in Lebensgefahr”. Und beide hatten das gleiche Virus. 

Dieser Unterschied wurde durch die Impfungen und neuen Virusvarianten – zum Beispiel die Delta- und Omikron-Variante – weiter verstärkt. Während alle in Europa zugelassen Corona-Impfstoffe nachweislich vor schweren Krankheitsverläufen schützen, können ungeimpfte Erwachsene von neuen Virusmutationen weiterhin stark betroffen sein.

Die Delta-Variante

Im Fall der Delta-Variante (B.1617.2) bedeutete dies nicht nur eine erhöhte Übertragbarkeit im Vergleich zum Ursprungsvirus sowie der Alpha-Variante (B.1.1.7). Vielmehr geht B.1617.2 möglicherweise auch mit einer erhöhten Krankheitsschwere und damit mehr Krankenhauseinweisungen von Ungeimpften einher [1, 2]. 

In Deutschland wurde die Delta-Variante jedoch – genauso wie vorherige Virusmutationen – mittlerweile vollständig von der Omikron-Variante und ihren Subtypen verdrängt [44, 45].

Die Omikron-Variante

Die Omikron-Variante zeichnet sich durch eine Vielzahl an Mutationen aus, wodurch sie den durch Impfung oder Genesung erworbenen Antikörpern leichter entweichen kann. Damit gelang es ihr, andere Varianten zu verdrängen und bei vielen Geimpften sowie Genesenen zu einer (erneuten) Corona-Infektion zu führen [1, 2]. 

In der Folge entstanden zudem zahlreiche Omikron-Subtypen, die über immer größere Ausbreitungsvorteile verfügten. So folgte innerhalb relativ kurzer Zeit Subtyp auf Subtyp [1, 2]. 

BA.1 war dabei die ursprüngliche Omikron-Variante, welche rasch von BA.2 verdrängt wurde. Im Verlauf folgten BA.4 und BA.5. Weitere Omikron-Subtypen oder komplett neue Virusvarianten sind möglich [1, 2]. 

Zwar weisen die Daten zur Krankheitsschwere bei Omikron im Durchschnitt auf etwas mildere Verläufe hin. Jedoch kann es weiterhin – insbesondere bei höheren Altersgruppen – zu Krankenhauseinweisungen sowie Aufenthalten auf Intensivstation kommen [44, 45]. 

Die „Schere” an möglichen Verläufen geht also noch weiter auseinander. 

Die häufigsten Symptome im Ranking

Im März 2020 glich die Erkrankung noch einem Rätsel. Die Berichterstattung überschlug sich, aber so richtig konnte sich trotzdem niemand vorstellen, was einem damals drohte. Doch mittlerweile wissen wir deutlich mehr. Etliche Menschen sind erkrankt oder kennen Betroffene persönlich. Der eine hat gehustet, die andere schwer geatmet. Und manch einer kam ganz ohne Symptome davon. 

Dank Studien konnten die Häufigkeiten der verschiedenen Symptome mit der Zeit besser analysiert und verstanden werden. Demnach bleiben etwa zwischen 15 bis 45 % – also im Mittel jeder Dritte – aller Infizierten ohne Symptome. Nach erfolgter Impfung kann dieser Anteil sogar noch höher liegen [3, 4].

Unter den Infizierten, die Symptome kriegen, haben [5, 6, 7]:

  • 42 - 50 % Husten,
  • 26 - 43 % Fieber,
  • ~ 36 % Gliederschmerzen,
  • ~ 34 % Kopfschmerzen,
  • ~ 29 % Luftnot,
  • ~ 20 % Halsschmerzen,
  • ~ 19 % Durchfall,
  • 10 - 31 % Schnupfen,
  • 10 - 19 % Geruchs- oder Geschmacksstörungen,
  • ~ 12 % Übelkeit oder Erbrechen.

Weitere Symptome können Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Bauchschmerzen, Bauchschmerzen, gerötete Augen, Hautausschlag, Lymphknotenschwellungen, Schläfrigkeit und Schlafprobleme, gedrückte Stimmung, Verwirrtheit, Gedächtnisstörungen und Bewusstseinsminderungen sein [5, 8]. 

Hinsichtlich der Frage, inwiefern die Omikron-Variante die Wahrscheinlichkeit von Symptomen verändert, gibt es derzeit nur einzelne Beobachtungsstudien. Diese legen nahe, dass das Risiko einer schweren Erkrankung bei Omikron geringer als bei vorherigen Varianten ist. Symptome können prinzipiell die gleichen sein [1, 2].

Ersten Hinweisen zufolge gehen Omikroninfektionen jedoch häufiger mit Halsschmerzen und seltener mit Geschmacks- oder Geruchsverlust einher (verglichen mit Delta). Insgesamt scheint bei Omikron vermehrt der Nasen-Rachen-Raum betroffen zu sein, wohingegen vorherige Varianten eher dazu neigten, Bronchien und Lunge zu befallen [46].

Inkubationszeit: von der Infektion zu den ersten Symptomen

Die sogenannte Inkubationszeit beschreibt die Zeitspanne von dem Moment der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Symptome. Diese Zeit variiert bei unterschiedlichen Infektionserkrankungen – allerdings auch von Person zu Person [9, 10]. 

Bei Omikron hat sich die Inkubationszeit verkürzt, sodass Symptome im Schnitt etwa 3 Tage nach Viruskontakt auftreten. Die Spanne liegt aber bei 0 bis 8 Tagen. Bei fast allen Corona-Infizierten mit Symptomen treten diese jedoch spätestens nach 10 bis 14 Tagen auf [7, 9, 11, 46].

Eine Übertragung des Virus auf andere ist bei SARS-CoV-2 allerdings auch während der Inkubationszeit – also noch vor Symptombeginn möglich. Dies macht eine effektive Eindämmung so schwierig und das Virus damit so erfolgreich [12].

Von mild bis lebensbedrohlich

Laut bisheriger Studienlage wird der Krankheitsverlauf im Schnitt wie folgt eingeschätzt [13, 14, 15]: 

  • Mild in 81 %
  • Schwer in 14 % und
  • Lebensbedrohlich in 5 %
aller bestätigten SARS-CoV-2-Infektionen.

Dabei bedeutet schwer, dass die betroffene Person Luftnot sowie eine eingeschränkte Sauerstoffversorgung aufgrund einer großflächigen Lungenbeteiligung hat. Bei den lebensbedrohlichen Verläufen kommt es zu Lungenversagen, einem Kreislaufversagen (auch Schock genannt) oder einem gleichzeitigen Versagen mehrerer Organe [14].

Wenn in der Wissenschaft von „mild” gesprochen wird, beinhaltet das also auch durchaus unangenehme Krankheitsverläufe mit zum Beispiel Fieber und ausgeprägtem Krankheitsgefühl. 

Von den COVID-19-Erkrankten, die wegen ihrer Beschwerden ins Krankenhaus müssen, verstirbt bis zu jeder Fünfte. Jeder achte bis vierte hospitalisierte COVID-Patient muss beatmet werden [14, 16, 17].

Auch bei Infizierten mit schwerem Verlauf beginnt die Erkrankung oft schleichend. So dauert es nach Symptombeginn im Schnitt etwa 4 Tage, bis die Person mit zunehmender Symptomverschlechterung ins Krankenhaus muss. Dort verbringen COVID-19-Patienten im Schnitt 9 bis 10 Tage. Wer wegen starker Beschwerden auf die Intensivstation muss, verbringt dort durchschnittlich 5 Tage – wer dort eine Beatmung braucht sogar 10 Tage [18, 19].

Grafik zeitlicher Verlauf bei COVID-19
Zeitintervalle von SARS-CoV-2-Infektion bis zur Hospitalisierung, Intensivstation und anderen

Quelle

Bei gesicherten SARS-CoV-2-Infektionen wird die Sterblichkeit auf etwa 2 bis 5 % geschätzt. Da viele Infektionen jedoch unerkannt bleiben, liegt die Sterblichkeit vermutlich eher zwischen 0,15 und 1 % aller Infizierten. Allerdings gibt es auch viele Argumente, weswegen die Zahl höher liegen könnte. Wesentlich aussagekräftiger sind ohnehin die Sterblichkeitsangaben, die einzelne Altersgruppen anschauen [14, 20, 21].

In Deutschland sind Männer und Frauen etwa gleich häufig betroffen. Männer erkranken jedoch im Durchschnitt schwerer an COVID-19 und versterben laut Studien etwa doppelt so häufig wie Frauen an der Erkrankung [5, 16]

Krankheitsschwere bei Omikron

Bezüglich der Omikron-Variante legen Beobachtungsstudien nahe, dass das Risiko einer schweren Erkrankung bei Omikron geringer als bei vorherigen Varianten ausfällt. Dies wird nicht zuletzt darauf zurückgeführt, dass bei Geimpften und Genesenen zumindest eine Teilimmunität vorliegen kann [1, 2].

Laut einer Analyse aus England war das Risiko aufgrund von Omikron ins Krankenhaus zu müssen oder daran zu versterben jeweils etwa ein Drittel geringer als bei Delta. Die Analyse bezog sich dabei auf den ersten Omikron-Subtyp BA.1 [1, 2].

Daten zu den zuletzt dominierenden Omikron-Subtypen BA.4 sowie BA.5 liegen dagegen nur in begrenztem Umfang vor. Vorläufige Ergebnisse deuten aber auf ähnliche Angaben zur Krankheitsschwere wie bei BA.1 hin [1, 2].

Insgesamt sollte dennoch die gesteigerte Ansteckungsrate von Omikron im Vergleich zu seinen Vorläufern bedacht werden. Denn selbst wenn das individuelle Risiko für eine schwere Erkrankung bei Omikron geringer ist, kann die höhere Gesamtzahl an Infizierten letztlich auch zu mehr COVID-19-bedingten Krankenhausaufenthalten und Todesfällen führen [1, 2].

Information zum typischen COVID-19-Verlauf bei Kindern finden Sie hier

Schwerer Verlauf: Womit ist zu rechnen?

Schwere und lebensbedrohliche Verläufe machen gemeinsam knapp ein Fünftel aller bestätigten SARS-CoV-2-Infektionen aus [14, 15].

Auch bei Infizierten mit schwerem Verlauf beginnt die Erkrankung oft schleichend. So dauert es nach Symptombeginn etwa 4 bis 7 Tage, bis beim Betroffenen Luftnot einsetzt [18, 19, 22].

Die folgenden Beschwerdebilder können bei schweren SARS-CoV-2-Verläufen auftreten [15, 23, 24]:

Lungenentzündung – Eine sogenannte Pneumonie führt dazu, dass Teile der Lunge nicht mehr richtig belüftet werden können. Folge ist eine eingeschränkte Sauerstoffversorgung des Körpers.

Lungenversagen – Ein sogenanntes „Acute Respiratory Distress Syndrome” (ARDS) bezeichnet eine schwere Einschränkung der Lungenfunktion als Reaktion auf schädigende Reize wie beispielsweise schwere Pneumonien. Betroffene haben eine schlechte Prognose trotz künstlicher Beatmung. 

Bildung von Blutgerinnseln – Im Blut können sich vermehrt sogenannte Thromben bilden. Die kleinen Blutgerinnsel können Gefäße verstopfen und sogar mit dem Blutfluss – als sogenannte Embolie – in verschiedene Körperregionen wie Beine, Lunge und Gehirn geschwemmt werden. Ein Sauerstoffmangel der betroffenen Region ist die Folge.

Herzversagen – Insbesondere bei schweren Verläufen kann es zu Herzrhythmusstörungen, Schädigungen des Herzmuskels und damit einhergehenden Funktionsstörungen bis hin zum Kreislaufversagen kommen.

Nierenversagen – Dies kann als Komplikation bei schwer kranken COVID-Patienten auftreten. Mitunter müssen Betroffene mit einem Nierenersatzverfahren – der sogenannten Dialyse – behandelt werden.

Überschießende Immunreaktionen – Bei manchen Betroffenen kommt es zu einer anhaltenden überschießenden Antwort des Immunsystems, welche im Labor nachweisbar ist. Diese Reaktion geht mit einer schlechten Prognose einher.

Weitere Infektionen – Bei schweren COVID-19-Verläufen ist der Körper stark geschwächt und somit anfälliger für weitere Erreger wie Bakterien oder Pilze.

Neurologische Komplikationen – Das Coronavirus SARS-CoV-2 scheint nach bisheriger Studienlage auch das Nervensystem befallen und dabei verschiedene neurologische Störungen auslösen zu können.

Grafik Zahl der bestätigten COVID-19-Todesfälle seit Pandemiebeginn
Wie sich die Todesfälle seit Pandemiebeginn entwickelt haben

Quelle

Wann endet was: Symptome, Ansteckungsgefahr, Virusnachweis und Genesung

Corona-Infizierte können ansteckend für andere Menschen sein, egal ob Symptome vorliegen oder nicht. Bei später symptomatischen Personen ist eine Ansteckung von Mitmenschen zudem möglich, noch bevor die Symptome aufgetreten sind [25]. 

Gleichzeitig scheint das Übertragungsrisiko um den Symptombeginn am größten zu sein. Bei Corona-Infizierten mit funktionierendem Immunsystem nimmt die Übertragungswahrscheinlichkeit dann im Verlauf der Erkrankung wieder ab. Bei Personen mit schwerem Verlauf ist das Ansteckungsrisiko für andere dagegen auch längerfristig erhöht [26]. 

Der Nachweis einer Corona-Infektion erfolgt im Labor mit einer sogenannten „Polymerase-Kettenreaktion” (PCR). Das Testergebnis liefert meist zuverlässige Informationen darüber, ob eine Person infiziert und damit für andere ansteckend ist [27, 28]. 

Allerdings kann der Test bei Erkrankten, bei denen die Infektion zu einer Lungenentzündung oder einem ARDS fortgeschritten ist, falsch negativ sein. In diesen Fällen ist die Infektion nicht mehr mittels Rachenabstrich nachweisbar. Hier muss eine Probe aus den unteren Atemwegen entnommen werden, um sicherzugehen [27] . 

Umgekehrt kann Erbgut des Virus noch Wochen nach der Erkrankung mittels PCR nachweisbar sein, ohne dass sich das Virus noch vermehrt oder die Person ansteckend ist. Laut Studien ist bei Personen mit mildem Verlauf, bei denen die Symptome abgeklungen sind, in der Regel aber kein infektiöses Virus mehr nachweisbar [26, 29]. 

Wie lange bin ich ansteckend mit einer Booster-Impfung?

Meist ist eine Virusübertragung auf andere nach 7 bis 10 Krankheitstagen unwahrscheinlich. Dies gilt insbesondere für Menschen mit funktionierendem Immunsystem. Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel. Daher ist Vorsicht geboten – selbst nach erfolgter Auffrischimpfung [1].

Zweifellos können die vom Robert Koch- und Paul-Ehrlich-Institut empfohlenen Corona-Impfstoffe nachweislich vor schweren COVID-19-Verläufen schützen. Wenn der Körper weniger schwer erkrankt, besteht somit auch die Chance, weniger langwierig von einer Infektion betroffen zu sein [4, 19].

Trotzdem sollte sich selbst eine Person mit Auffrischimpfung stets an die aktuell geltenden Richtlinien zur Auflösung der Quarantäne halten. Schließlich kann trotz Booster-Impfung und abgeklungenen Symptomen immer noch eine Infektiosität und damit ein Ansteckungsrisiko fortbestehen. 

Zumal die Ansteckungsrate bei Kontakt zu einer infizierten Person bei Omikron deutlich höher liegt als noch bei der Delta-Variante. Auch ist der Impfschutz bei Omikron – gerade bezogen auf die Krankheitsschwere – zwar immer noch sehr relevant, kann die Ansteckung selbst jedoch weniger gut verhindern als bei vorherigen Virusvarianten [46].

Die Möglichkeit, sich aus der Quarantäne „rauszutesten”, soll diesem Problem daher zuvorkommen. So soll niemand unnötig lange in Quarantäne verweilen, jedoch auch kein unnötiges Ansteckungsrisiko für Mitmenschen in Kauf genommen werden. Die aktuellen Regeln finden Sie hier.

Wie lange dauert die Genesung?

Die Dauer der Genesung hängt bei COVID-19 vor allem davon ab, wie schwer der Verlauf der Erkrankung ist, wie alt die Betroffenen sind und welche Vorerkrankungen bestehen. Bei einem milden Verlauf vergehen bis zur Genesung im Schnitt 2 Wochen. Dagegen ist bei schweren Verläufen eher mit 3 bis 6 Wochen zu rechnen. Abhängig von den oben genannten Faktoren variiert die Erholungszeit jedoch stark [30].

Insbesondere bei Personen, die wegen COVID-19 im Krankenhaus behandelt werden mussten, können gesundheitliche Einschränkungen noch lange über die Entlassung hinaus fortbestehen. 

Allerdings können auch Menschen mit milden COVID-19-Verläufen sowie jüngere Leute noch über Wochen hinweg eine Leistungsminderung oder andere Beschwerden verspüren (siehe unten) [31].

Insgesamt beobachten Ärzt:innen zunehmend Krankheitsverläufe, bei denen sich Betroffene zunächst so fühlen, als hätten sie sich erholt, bevor Symptome erneut und wiederholt auftreten [32]. 

Long Covid: Langzeitfolgen nach einer Corona-Infektion

Da die Erkrankung COVID-19 – wie der Name andeutet – erst seit Ende 2019 existiert, ist die Erforschung der Langzeitfolgen immer noch am Laufen und damit noch nicht abgeschlossen. Erste Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass Betroffene – selbst nach einem milden COVID-19-Verlauf – auch Wochen und Monate nach der Ansteckung noch Symptome haben können. Je nach Studie sind hiervon immerhin 10 bis 60 Prozent aller Infizierter betroffen  [15, 30, 33-37].  

Zu den Symptomen von Long Covid zählen [30, 32, 33]:

  • Müdigkeit, Erschöpfung und Abgeschlagenheit
  • Kopfschmerzen
  • Atembeschwerden und Luftnot
  • Geruchs- und Geschmacksstörungen
  • Kognitive Beeinträchtigungen („Gehirnnebel”)
  • Depressive Verstimmungen
  • Schlaf- und Angststörungen
  • Druckgefühl auf der Brust
  • Husten
  • Muskel-, Gelenk- und Gliederschmerzen
  • Fieber
  • Durchfall
  • Gefühl von Nadelstichen
  • Herzrasen und -klopfen
  • Brustschmerzen
  • Hautausschläge

Bei manchen Betroffenen treten diese Symptome einzeln auf und bei anderen in Kombination. Auch hat es Berichte über neu aufgetretene Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes gegeben [33, 38].

Zudem gibt es eine Reihe an Krankheitsfolgen, die vor allem bei Menschen mit schweren COVID-19-Verläufen auftreten können und dann auch längerfristig fortbestehen können. Zu Letzteren zählen [30, 39-41]:

  • eine eingeschränkte Lungenfunktion – Insbesondere bei Erkrankten mit schwerer Lungenentzündung kann es zu bleibenden Einschränkungen kommen.
  • Schädigungen des Herzmuskels – Mittels Bildgebung konnten bleibende Veränderungen des Herzmuskels bei COVID-19-Patienten festgestellt werden.
  • Nervenschädigungen durch ITS-Aufenthalt – Unabhängig vom Krankheitsbild kann es bei Menschen, die längere Zeit auf einer Intensivstation (ITS) gelegen haben, zu neurologischen Folgeschäden kommen. Diese sind als sogenannte „Critical illness-Polyneuropathie“ sowie „Critical illness-Myopathie” bekannt. Bleibende Muskelschwäche bis hin zu Lähmungen können die Folge sein.

Gut zu wissen: Einige der vorübergehenden als auch der bleibenden Langzeitfolgen sind nicht spezifisch für das Coronavirus SARS-CoV-2. Auch andere Viruserkrankungen, die eine Lungenentzündung hervorrufen können und mitunter auf einer Intensivstation behandelt werden müssen, können ähnliche Auswirkungen haben [15].

Inwiefern manche dieser Langzeitfolgen bei COVID-19 bleibend und damit irreversibel sind, kann zu diesem Zeitpunkt nicht sicher gesagt werden und bedarf weiterer Forschung [15].

Die Rolle der Impfungen für den Krankheitsverlauf

Neben den Impfungen können auch neue Virusvarianten den Krankheitsverlauf von COVID-19 wesentlich beeinflussen.

Zwar sind die aktuellen COVID-19-Impfstoffe in der Lage, sowohl neutralisierende Antikörper als auch die zelluläre Immunität des Immunsystems anzuregen und damit auf verschiedene Oberflächenmerkmale des Coronavirus zu reagieren. Dennoch kann eine hohe Anzahl an Mutationen – wie im Fall der Omikron-Variante – die Impfstoff-Wirksamkeit reduzieren.

Damit der Impfschutz zum Tragen kommt, ist es essenziell, sich vollständig samt Auffrischimpfungen impfen zu lassen. Nur so kann die Wahrscheinlichkeit eines Immunescapes (wenn die Viren die Immunantwort umgehen) bestmöglich verringert werden [42].

Impfung und Omikron

In Studien zeigten sich Effekte zur Immunität wie folgt:

Infiziert sich eine ungeimpfte Person mit Omikron, hat sie anschließend nahezu ausschließlich Immunität gegenüber weiteren Omikron-Infektionen. Eine zweite Infektion mit Omikron ist dann zwar noch möglich, geht aber in der Regel mit deutlich milderen Symptomen einher [46].

Infiziert sich dagegen eine vollständig geimpfte Person mit Omikron (sog. Impfdurchbruch), ist der unmittelbare Krankheitsverlauf im Schnitt nicht nur milder. Die Person hat außerdem den Vorteil, dass der Immunisierungseffekt aus „Impfung plus Omikron-Infektion” deutlich breiter ausfällt – also potenziell auch gegen andere Coronavirus-Varianten schützen kann [46].

Dieser Effekt verstärkt sich nochmals, wenn es sich bei besagter Omikron-Durchbruchinfektion um einen moderaten oder sogar schweren Krankheitsverlauf handelt. Natürlich ist letzteres niemandem zu wünschen, mag aber dennoch tröstlich mit Blick auf künftige Virusmutationen sein [46]. 

Warum die Booster-Impfung wichtig ist

Durch die hohe Zahl an Mutationen sind die Omikron-Subtypen mitunter in der Lage, eine aufgebaute Immunität zu umgehen. Dies bezeichnet man auch als „Immunevasion” oder „Immunescape” [46]. 

Nicht umsonst kam es mit Auftreten der Omikron-Variante zu einer Vielzahl an Reinfektionen oder aber Infektionen trotz zuvor erfolgter Impfung. Es hat sich jedoch in Studien gezeigt, dass eine dritte Corona-Impfung (gegenüber der zweiten) entschiedene Vorteile hat [46]:

So haben Personen mit Auffrischimpfung einen insgesamt höheren Omikron-Impfschutz. Sie neigen also bei einer Omikron-Infektion generell weniger dazu, Symptome zu entwickeln. Viel bedeutender ist die Rolle der Auffrischimpfung jedoch mit Blick auf schwere Krankheitsverläufe [46].

Die dritte Impfdosis führte nämlich in Studien zu einer signifikanten und über 10 Wochen anhaltenden Risikoreduktion wegen einer Omikron-Infektion ins Krankenhaus zu müssen. Lag die Impfeffektiv in dieser Hinsicht bei Zweifach-Geimpften nur bei 64 %, stieg sie bei Dreifach-Geimpften auf 92 % [46]. 

Impfen lohnt also weiterhin.

Corona-Symptome trotz Impfung (bei Impfdurchbruch)

Mit einer vollständigen Corona-Impfung und späteren Auffrischimpfung können Menschen ihr Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken deutlich reduzieren. Auch das Risiko, überhaupt Symptome zu entwickeln ist damit geringer. Jedoch liegt der Impfschutz keineswegs bei 100 % [4, 42].

Laut RKI liegt ein Impfdurchbruch vor, wenn „bei einer vollständig geimpften Person eine PCR-bestätigte SARS-CoV-2-Infektion mit Symptomatik festgestellt wird.” Ist jemand PCR-positiv, aber zeigt keinerlei Symptome (hat also einen asymptomatischen Verlauf), würde man nicht von einem Impfdurchbruch sprechen [42].

Umso mehr Menschen in einer Bevölkerung geimpft sind, desto höher wird zwangsläufig auch der Anteil an geimpften Menschen unter den Infizierten. Dies ist dann keineswegs ein Beweis für eine fehlende Impfwirkung, sondern lediglich ein mathematisches Rechenspiel. Mit Blick auf die Einzelperson ist es für einen Geimpften dann immer noch deutlich unwahrscheinlicher sich zu infizieren als für einen Ungeimpften. Da es dann aber viel mehr Geimpfte als Ungeimpfte gibt, betrifft es in der Gesamtbevölkerung nun auch mehr Geimpfte [42].

Welche Symptome nach Impfung?

Die Symptome einer Durchbruchinfektion können prinzipiell den COVID-19-Symptomen bei einer ungeimpften Person entsprechen. Allerdings zeigte sich in Studien, dass die Symptome bei einem Impfdurchbruch tendenziell milder ausfallen. Schwere Verläufe sind deutlich seltener [4].

Weitere Studien deuten darauf hin, dass eine Durchbruchinfektion mit einer geringeren Anzahl von Symptomen, einer kürzeren Dauer der Symptome und einer höheren Wahrscheinlichkeit eines asymptomatischen Verlaufs verbunden ist [4].

Impfen trotz Krankheitssymptomen?

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat klare Richtlinien dafür, wann eine sogenannte Kontraindikation für eine Impfung vorliegt. An erster Stelle stehen hierbei sogenannte „akute behandlungsbedürftige Erkrankungen”. Leichte oder chronische Symptome zählen hier also meistens nicht zu, sollten trotzdem unbedingt mit den impfenden Ärzt:innen diskutiert werden [43]. 

Das RKI hebt explizit hervor, dass „banale Infekte, auch wenn sie mit subfebrilen Temperaturen (≤ 38,5 °C) einhergehen, keine Kontraindikation gegen eine Impfung darstellen [43].

Unerwünschte Arzneimittelreaktionen bei vorherigen Impfungen sowie Allergien gegen Impfstoffbestandteile können dagegen eine Kontraindikation darstellen. Besondere Patientengruppen wie Schwangere oder Menschen mit Immunschwäche sollten die Impf-Indikation unbedingt vorher mit ihren Ärzt:innen klären [43].

Die Inhalte dieses Artikels geben den aktuellen wissenschaftlichen Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und wurden nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch kann der Artikel keine medizinische Beratung und Diagnose ersetzen. Bei Fragen wenden Sie sich an Ihren Allgemeinarzt.

FAQs

Wie lange dauert corona

Die Dauer der Genesung hängt bei COVID-19 vor allem davon ab, wie schwer der Verlauf der Erkrankung ist, wie alt die Betroffenen sind und welche Vorerkrankungen bestehen. Bei einem milden Verlauf vergehen bis zur Genesung im Schnitt 2 Wochen. Dagegen ist bei schweren Verläufen eher mit 3 bis 6 Wochen zu rechnen.

Welche Krankheitszeichen werden durch COVID-19 ausgelöst?

Unter den Infizierten, die Symptome kriegen, haben [5, 6, 7]: 42 - 50 % Husten, 26 - 43 % Fieber, 36 % Gliederschmerzen, 34 % Kopfschmerzen, 29 % Luftnot, 20 % Halsschmerzen, 19 % Durchfall, 10 - 31 % Schnupfen, 10 - 19 % Geruchs- oder Geschmacksstörungen, 12 % Übelkeit oder Erbrechen.

Wie lange nach einer Infektion mit COVID-19 können Symptome auftreten?

Bei dem Coronavirus SARS-CoV-2 können Symptome 2 bis 14 Tage nach Viruskontakt auftreten, meistens jedoch nach 5 bis 6 Tagen. Bei fast allen Corona-Infizierten mit Symptomen treten diese jedoch spätestens nach 10 bis 14 Tagen auf

Was sind einige seltenere Symptome einer COVID-19-Infektion?

Weitere seltenere Symptome können Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Bauchschmerzen, Bauchschmerzen, gerötete Augen, Hautausschlag, Lymphknotenschwellungen, Schläfrigkeit und Schlafprobleme, gedrückte Stimmung, Verwirrtheit, Gedächtnisstörungen und Bewusstseinsminderungen sein [5, 8].

Verwandte Artikel

  • Coronavirus
  • Forschung & Studien

Vierte Corona-Impfung

Angepasster Corona-Impfstoff nun besonders sinnvoll

Data4Life

Digitale Lösungen für eine gesündere Welt