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Atemschutzmasken im Vergleich

Große Unterschiede zwischen OP- und FFP2-Maske

Welche Masken sind am effektivsten gegen das Coronavirus?

Es ist mittlerweile gut untersucht, dass Social Distancing und das Tragen von Masken sich als hocheffektiv bei der Eindämmung des Coronavirus bewährt haben. Genau zu erfassen, welche Maske wieviel schützt, ist jedoch ausgesprochen schwierig [1]. 

Zu den vielen Faktoren, welche die Kalkulation beeinflussen, zählen Größe und Eigenschaften der Viruspartikel, die physikalischen Charakteristika der Atmung, die Passform einer Maske im Gesicht, die Raumbedingungen, der Einfluss von Verdunstung bei Aerosolen und so weiter und so fort [2].

Daher sind Wissenschaftler:innen in dem Dilemma, dass es einerseits Laborbedingungen braucht, um all diese Einflussgrößen bestmöglich zu erfassen. Und andererseits spiegelt ein Laborversuch nie die exakten Umstände der „echten Welt” wider [1].

Wissenschaftler:innen des Göttinger Max-Planck-Instituts haben nun das Szenario untersucht, wie hoch das Ansteckungsrisiko ist, wenn sich ein Infizierter und ein gesunder Ungeimpfter in einem Innenraum auf kurzer Distanz begegnen: mit gut sitzender FFP2-Maske, mit schlecht sitzender FFP2-Maske, mit OP-Maske oder ganz ohne Maske [2, 3]:

Übersicht über den Schutz verschiedener Atemmasken
Schutz verschiedener Atemmasken

Da sich Ergebnisse unter Laborbedingungen wie erwähnt von unserer Umwelt abweichen, haben Wissenschaftler:innen absichtlich bei allen Überlegungen „konservativ” gerechnet. Man könnte auch sagen, „sie sind auf Nummer sicher gegangen” [2]. 

Wenn das Risiko mit gut sitzender FFP-2-Maske also in der Versuchssituation eh schon sehr gering war, dann ist das Risiko in der „echten Welt” nochmals deutlich geringer. Oder wie es Studienleiter Bodenschatz formulierte: „Im täglichen Leben ist die tatsächliche Infektionswahrscheinlichkeit sicherlich zehn- bis hundert mal kleiner" [4].

Das Ansteckungsrisiko durch FFP2-Masken minimieren

Abgesehen davon, dass Treffen im Freien und Social Distancing einen positiven Effekt aufweisen, ist den Studienergebnissen zufolge insbesondere der Nutzen einer FFP2-Maske zu betonen. Den größten Effekt erzielen die Masken, wenn alle Anwesenden sie tragen und wenn die Masken korrekt sitzen [2].

Für optimalen Schutz muss der Nasenbügel der FFP2-Maske demnach zu einem „abgerundeten W" geformt werden, sodass er seitlich auf die Nasenflügel drückt. Ist dies gegegeben, schützt eine dicht abschließende FFP2-Maske 75 mal mehr als eine gut sitzende OP-Maske [4].

Diese Ergebnisse sind also ohne Frage sehr erbaulich. Gerade wenn man das Verhalten von anderen Menschen nur sehr begrenzt beeinflussen kann, ist tröstlich zu wissen, sein eigenes Risiko mit dem Tragen einer gut sitzenden FFP2-Maske bereits massiv senken zu können.

Übrigens schätzen Wissenschaftler:innen das Risiko, sich draußen beim kurzen Vorbeilaufen anzustecken, auch ohne Maske als sehr gering ein. Doch im Zweifelsfall hat jeder von uns mit der FFP2-Maske ein weiteres „Ass im Ärmel” [1].

Die Inhalte dieses Artikels geben den aktuellen wissenschaftlichen Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und wurden nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch kann der Artikel keine medizinische Beratung und Diagnose ersetzen. Bei Fragen wenden Sie sich an Ihren Allgemeinarzt.

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