Corona-App "CovApp" jetzt als Open-Source-Software verfĂŒgbar
Data4Life und CharitĂ© â UniversitĂ€tsmedizin Berlin ermöglichen weltweit die Nutzung des Quellcodes der CovApp fĂŒr effizientere AblĂ€ufe
Berlin, 03. April 2020. Am 18. MĂ€rz veröffentlichten die Berliner UniversitĂ€tsmedizin und die gemeinnĂŒtzige Potsdamer Organisation Data4Life die Corona-App âCovAppâ, um Menschen eine Entscheidungshilfe zu bieten, ob sie eine Covid-19-Untersuchungsstelle aufsuchen sollen. FĂŒr diejenigen, die den Fragebogen der CovApp durchlaufen haben, kann die CovApp das ArztgesprĂ€ch vor Ort unterstĂŒtzen und dazu beitragen, die Wartezeit zu verkĂŒrzen.
"Um der Coronavirus-Pandemie erfolgreich begegnen zu können, benötigen wir MaĂnahmen, die sich mit höherer Geschwindigkeit umsetzen lassen, als sich das Virus in der Bevölkerung ausbreitet. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit stehen moderne Informationstechnologien bereit, mit denen wir den Menschen in dieser Lage helfen können. Mit der Veröffentlichung des Quellcodes als "Open Source" wird dieser offen und fĂŒr jedermann frei zugĂ€nglich. Dadurch können Softwareingenieure weltweit auf unseren Ideen aufbauen und zu einer schnelleren Weiterentwicklung beitragen, wodurch ich mir eine Maximierung des gesellschaftlichen Nutzens der CovApp erhoffe", erklĂ€rt Dr. Alexander Thieme, Urvater der CovApp, Facharzt an der Klinik fĂŒr Radioonkologie und Strahlentherapie am CharitĂ© Campus Virchow-Klinikum, Teilnehmer und Sprecher des von der DFG geförderten "Digital Clinician Scientist Programms" des Berlin Institute of Health.
Um möglichst vielen Menschen beim Umgang mit Covid-19 zu helfen und Gesundheitsversorger weltweit dabei zu unterstĂŒtzen, ihre AblĂ€ufe effizienter zu gestalten und das medizinische Personal zu entlasten, stellen die CharitĂ© und Data4Life den zugrunde liegenden Quellcode nun öffentlich bereit. Somit können andere
medizinische Einrichtungen die Web-Anwendung in HTML, JavaScript und CSS nutzen. Zudem kann ein QR-Code generiert werden, der es ermöglicht, die Ergebnisse des Fragebogens in die Patientenmanagement-Systeme zu ĂŒbermitteln und damit die AblĂ€ufe vor Ort noch effizienter zu gestalten. Der Quellcode steht ab sofort unter der freien MIT-Lizenz fĂŒr interessierte Entwickler/innen unter github.com/d4l-data4life/covapp bereit. Eine Dokumentation und weitergehende Informationen dazu findet man auĂerdem unter www.d4l.io.
âDie Coronavirus-Krise ist eine der gröĂten Herausforderungen der neueren Geschichte und bedarf einer gesamtgesellschaftlichen, globalen Antwort. Technologieunternehmen sind ebenso gefragt wie Wissenschaftler, digitale Lösungen zu entwickeln, um die Pandemie einzudĂ€mmen. Es macht mich stolz, dass die âCovAppâ, von Data4Life zusammen mit Experten der CharitĂ© entwickelt und in dieser Schnelligkeit veröffentlicht wurde. Die Lösung als Open-Source-Software anzubieten, ist ein wichtiger Schritt, um das Gesundheitssystem flĂ€chendeckend zu entlastenâ, sagt Hasso Plattner, Stifter der Hasso Plattner Foundation und GrĂŒnder des HPI.
âWir sind glĂŒcklich darĂŒber, dass wir gemeinsam mit der CharitĂ© mit der âCov-Appâ vielen Menschen helfen können. Mit der Offenlegung des Quellcodes wollen wir so viele Gesundheitsversorger wie möglich in der Coronavirus-Krise stĂ€rken und dazu beitragen, die Gesundheitssysteme zu entlastenâ, erklĂ€rt Christian WeiĂ, CEO von Data4Life diesen Schritt.
Zugriff auf die CovApp: covapp.charite.de
Ăber Data4Life
Die D4L data4life gGmbH (www.data4life.care) ist eine gemeinnĂŒtzige Organisation mit rund 100 Mitarbeitern an 5 Standorten, die aus einem Forschungsprojekt (unter dem Namen Gesundheitscloud) des Hasso-Plattner-Institut fĂŒr Digital Engineering gGmbH hervorgegangen und von der Hasso Plattner Foundation finanziert wird. Durch die Entwicklung und den Betrieb von IT-Infrastrukturen, die zur Analyse und Verwaltung von Gesundheitsdaten dienen, sowie durch die Anwendung von Algorithmen zur Erforschung von Krankheiten und der Auswertung von Behandlungsmethoden will Data4Life einen Teil dazu beizutragen, die Gesundheitsversorgung
zu verbessern. Im MĂ€rz 2020 hat Data4Life fĂŒr und in enger Zusammenarbeit mit der Berliner CharitĂ© die CovApp covapp.charite.de entwickelt, um Menschen beim Umgang mit Covid-19 zu helfen. Data4Life ist im Juli 2019 gemÀà ISO 27001 nach dem ITGrundschutz vom Bundesamt fĂŒr Sicherheit in der Informationstechnik zertifiziert worden. Die D4L data4life gGmbH wurde Ende 2017 gegrĂŒndet und hat ihren Unternehmenssitz in Potsdam, Deutschland. GeschĂ€ftsfĂŒhrer ist Christian-Cornelius WeiĂ.
CharitĂ© â UniversitĂ€tsmedizin Berlin
Die CharitĂ© â UniversitĂ€tsmedizin Berlin ist mit rund 100 Kliniken und Instituten an 4 Campi sowie 3.001 Betten eine der gröĂten UniversitĂ€tskliniken Europas. Im Jahr 2018 wurden hier 152.693 voll- und teilstationĂ€re FĂ€lle sowie 692.920 ambulante FĂ€lle behandelt. An der CharitĂ© sind Forschung, Lehre und Krankenversorgung eng miteinander vernetzt. Konzernweit sind rund 18.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fĂŒr die Berliner UniversitĂ€tsmedizin tĂ€tig. Damit ist die CharitĂ© eine der gröĂten Arbeitgeberinnen Berlins. Mehr als 4.500 der BeschĂ€ftigten sind im Pflegebereich und rund 4.300 im wissenschaftlichen und Ă€rztlichen Bereich tĂ€tig. Im Jahr 2018 hat die CharitĂ© Gesamteinnahmen von mehr als 1,8 Milliarden Euro erzielt. Mit mehr als 170,9 Millionen Euro eingeworbenen Drittmitteln erreichte die CharitĂ© einen erneuten Rekord. An der medizinischen FakultĂ€t, die zu den gröĂten in Deutschland gehört, werden mehr als 7.500 Studierende der Humanmedizin und der Zahnmedizin ausgebildet. DarĂŒber hinaus gibt es 619 AusbildungsplĂ€tze in 9 Gesundheitsberufen.
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